Referenz Gasanlagenservice Gelsenkirchen

Modular aufgebautes Planungsportal

Mehr zum Projekt

Mammutaufgabe für eine ganze Branche

In Deutschland gibt es derzeit zwei verschiedene Erdgassorten, die in zwei voneinander getrennten Netzen transportiert werden und die sich vom Brennwert unterscheiden – das L-Gas (Low Calorific Gas) und das H-Gas (High Calorific Gas). Laut Bundesnetzagentur wird derzeit ein Viertel der deutschen Haushalte mit L-Gas versorgt – das sind circa fünf Millionen Anschlüsse. Dieses Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen, welche jedoch in absehbarer Zeit zur Neige gehen. Die Alternative liegt im H-Gas, welches primär aus Norwegen und Russland bezogen wird.

Sukzessive müssen nach einem vorgegebenen Plan der Bundesnetzagentur bis 2029 nun über sechs Millionen Gasverbrauchsgeräte an die Versorgung mit H-Gas angepasst werden.

Als spezialisiertes Unternehmen in den Bereichen Installation, Wartung und Wechsel von Gas- und Wasserzählern, wie auch Hausdruckregelgeräten, ist dies eine Aufgabe, auf die sich GasGe, einer der erfahrensten Dienstleister in der Branche, frühzeitig eingestellt hat. Schon in den neunziger Jahren hatte das Unternehmen die Umstellung von Stadt- auf Erdgas begleitet.

Anforderungen

Planungsportal verbessert Datenaustausch

Seit 2015 findet mit der sogenannten „L-/H-Gas Marktraumumstellung“ eines der größten Gas-Infrastrukturprojekte Deutschlands statt. Eine zwar einmalige, aber umfassende Mammutaufgabe für die verantwortlichen Netzbetreiber. Denn vor allem beim Kunden vor Ort entsteht der größte Aufwand. Hier müssen die einzelnen Gasgeräte in einer sogenannten Erhebungsphase hinsichtlich ihrer Eignung für die neue Gassorte identifiziert, dokumentiert und bewertet werden. Dies geschieht durch eigens zertifizierte Gas-Monteure. Je nach Einstufung müssen diese Geräte ein paar Monate später kurz vor oder nach der Umstellung der Gas-Sorte individuell angepasst und die Arbeitsausführung stichprobenartig durch zertifizierte QS-Techniker geprüft und dokumentiert werden.

Die große Anzahl der zu erhebender und anzupassender Geräte, deren Alter teilweise über 30 Jahre beträgt, stellt jedoch ebenso wie der vorgegebene Zeitplan eine Herausforderung für alle Beteiligten dar – vom Netzbetreiber über Hersteller und Dienstleistungsfirmen bis hin zum Kunden. Hinzu kommen die nachzuweisenden Anforderungen an die technischen Fähigkeiten der jeweiligen Monteure sowie Dokumentation und Auswertungen, die vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches vorgegeben werden. Dies führte bei GasGe schnell zu der Schlussfolgerung, dass es hierfür einer passgenauen, skalierbaren IT-Lösung für das vorliegende Aufgabenpaket – nämlich das massenhafte Abarbeiten von Aufträgen zur Gasgeräteerhebung, -anpassung und Qualitätskontrolle – bedurfte.
Genau diese Lösung lieferte Telekom MMS, indem eine Standard-Workforce-Management-Lösung nach und nach auf die Belange der Branche konfiguriert und erforderliche Zusatzanwendungen entwickelt wurden.

 

Lösung

Mobile, elektronische Datenerfassung und Datenmanagement im modular aufgebauten Planungsportal

2014 startete die Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung für die Marktraumumstellung, die mit der mobilen Anbindung seit 2017 bei GasGe im Einsatz ist.
Die mandantenfähige, als Software-as-a-Service in der Microsoft Azure Deutschland-Cloud betriebene Lösung umfasst dabei folgende Komponenten:

Der mobile Client ist für die Monteure der direkte Draht zwischen dem zentralen Planungsbüro und ihren jeweiligen Einsatzorten, den Privathaushalten. Er unterstützt sie bei der Auftragsplanung und -bearbeitung mit Datenerhebung und -anpassung. Prüf- und Anpassungsarbeiten werden in elektronischen Formularen auf dem Tablet intuitiv erfasst und gegebenenfalls mit vor Ort aufgenommenen Fotos zur Zustandsdokumentation ergänzt. Zusätzlich unterstützen passgenaue Workflows und Plausibilitätsprüfungen die Monteure bei den jeweiligen Arbeitssituationen vor Ort. Eine wichtige Eigenschaft ist die Offline-Fähigkeit des mobilen Clients, da sich die zu inspizierenden Gasgeräte häufig außerhalb von Funkverbindungen befinden.
Automatische Bluetooth-Übertragung von Messwerten - zum Beispiel zur Abgasmessung. Dabei wurden herstellerabhängige Apps und Protokolle per Workflow eingebunden, so dass Monteure die Ergebnisse ihrer Messvorgänge ohne weitere Eingriffe in das elektronische Auftragsformular übertragen bekommen.

Eine Anbindung an die Gasgerätedatenbank des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), über die sämtliche Informationen, wie beispielsweise technische Spezifikationen zu Betriebsarten, Einstellparametern, Bestellnummern für neue Gasdüsen oder Anpassbarkeit aufgerufen werden können. Werden neue, bislang noch nicht hinterlegte Gasgeräte vorgefunden, können vorhandene Informationen (Hersteller, Typenschild, etc.) an den DVGW über eine definierte Schnittstelle zwecks nachträglicher Registrierung zurückgemeldet werden. Aktuell befinden sich über 16.000 Einträge in dieser zentralen Datenbank.

Mit der Integration der mobilen Lösung in das zentrale Planungsportal und die Infrastruktur von GasGe werden die Aufträge für die jeweilige Verbrauchsstelle den Monteuren zugewiesen und nach Fertigmeldung mit den erfassten Daten verschlüsselt und per Auto-Push zurückgemeldet.

Dank des kontinuierlichen Datenaustauschs zwischen den drei Kernelementen der Lösung hat GasGe jederzeit einen Überblick über den aktuellen Stand und Fortschritt der Arbeiten an den Verbrauchsstellen.

Nutzen

Medienbruchfreie Datenströme für komplette Übersicht über alle Systeme hinweg

Im ersten Schritt profitierte GasGe von dem modularen Aufbau der Telekom MMS-Lösung. So konnte bereits kurzfristig die papierbasierte Auftragsbearbeitung durch den mobilen Client abgelöst werden – und zwar im laufenden Prozess. Dabei wurde der Client an die bestehende, eigenentwickelte Planungslösung von GasGe angekoppelt.
Aufgrund der umfangreichen Lauf- und Handarbeiten zahlreicher Monteure hilft die branchenspezifische Lösung, die vielen Termine und Arbeitsvorgänge zeit- und wegeoptimiert zu koordinieren. Zudem werden alle durchgeführten Arbeiten gerichtsfest dokumentiert, falls es nachträglich zu Störungen an den angepassten Gasgeräten kommen sollte.

Trotz einer wachsenden Monteurbelegschaft konnte GasGe durch die verringerte Anzahl der manuellen Prozessschritte in der Telekom MMS-Lösung die Prozesssicherheit deutlich erhöhen.

Icon / Quote
Vor allem der medienbruchfreie Datenaustausch zwischen der eigenen Planungsanwendung, den Datenbanken und der mobilen Komponente stellt für uns einen besonderen Nutzen dar. Der Wegfall der fehleranfälligen und zeitraubenden Nacherfassung von Papierbelegen hat von Beginn an zu höherer Effizienz geführt, aber auch die erhöhte Transparenz über offene und erledigte Aufträge im System stellt einen wichtigen Informationszugewinn für das erforderliche Reporting in Richtung Netzbetreiber dar. Ulrich Masuch, Geschäftsführer von GasGe

Nutzen für unseren Kunden

  • Höhere Effizienz durch Wegfall der papierbasierten Auftragsbearbeitung

  • Mehr Transparenz und optimierte Planung durch mobile, medienbruchfreie Datenerfassung und -weiterverarbeitung

  • Erhöhte Prozesssicherheit durch Teilautomatisierung und Digitalisierung

Über Gasanlagenservice Gelsenkirchen

Die Gasanlagenservice Gelsenkirchen GmbH, kurz GasGe, ist ein spezialisierter Dienstleistungspartner für Energieversorgungsunternehmen. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst unter anderem die Umstellung und Anpassung von Gasgeräten, das turnusmäßige Auswechseln von Gaszählern und Wasserzählern, die Überprüfungen von Gas Hausdruckregelgeräten, den Wechsel von Gas Hausdruckregelgeräten, technische Servicearbeiten für Gasgerätehersteller sowie Überprüfung der innenliegenden Teile der Gas- und Wasser-Hausanschlussleitungen. Ferner übernimmt GasGe für seine Kunden auch die Installationsarbeiten an Gasleitungen im Zuge einer Umstellung von Zählerreglern auf Gas-Hausdruckregler.

Unser Kontakt für Ihre Fragen

Dr. Cornelia Mossal

Corporate Communication